Kommunale Wärmeplanung: geht nur gemeinsam!
Rommerskirchen im Fachaustausch mit Wirtschaft & Verwaltung
Mit dem Vorhaben „Kommunale Wärmeplanung für Rommerskirchen“ wurde bereits vor einigen Monaten gestartet und nach einer Phase der Datenakquise konnte sich bereits ein Überblick über den Status quo verschafft und einige Ergebnisse erzielt werden. „Ein solch herausforderndes Projekt steht und fällt mit einer transparenten Kommunikation“, betont Bürgermeister Dr. Martin Mertens, lud im Namen der Gemeinde Rommerskirchen jeweils Wirtschaft und Verwaltung zu „Fachdialogen kommunaler Wärmeplanung“ ein und ließ auch im öffentlichen Teil des Ausschusses für Umwelt, Tier- und Klimaschutz vom 05. Dezember 2024 über den aktuellen Ergebnisstand im Projekt informieren.
In den Fachdialogen wurden erste Ergebnisse aus der Bestandsanalyse vorgestellt sowie Chancen und Möglichkeiten für regionale Unternehmen, die Bürgerinnen und Bürger und auch die Gemeinde Rommerskirchen erörtert. Auch wenn sich die Wärmebedarfe in Bestandsgebäuden unter anderem durch energetische Sanierungsmaßnahmen (z. B. durch Dämmung), die Effekte des Klimawandels oder auch durch gesteigerte Prozesseffizienzen bei den Unternehmen in den nächsten Jahren voraussichtlich reduzieren werden, so wird die benötigte „Restmenge“ an Wärme möglichst klimaneutral bereitgestellt werden müssen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Neben den herkömmlichen erneuerbaren Energieträgern wie beispielsweise Solar-, Geo- oder auch Flussthermie oder die Kombination von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen könnten die Unternehmen beispielsweise durch die Bereitstellung von unvermeidbarer Abwärme an der zukünftigen Wärmeversorgung in Rommerskirchen partizipieren.
Eine zentrale Erkenntnis aus dem Fachdialog war außerdem, dass sich einige Rommerskirchener Firmen hinsichtlich der Transformation ihrer Strom- und Wärmeversorgung bereits auf einem guten Weg befinden und ihre Betriebe schon vor einiger Zeit energieeffizient umgestellt und z. B. PV-Anlagen installiert haben. Ein Unternehmer betreibt auch bereits seit mehreren Jahren ein wärmegeführtes Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie eine eigene Windkraftanlage. Seine Umstellung auf energieeffizientere Prozesse sei nahezu ausgeschöpft, betont er.
Im Fachdialog mit der Gemeindeverwaltung war eines der Fokusthemen die Erörterung der aktuellen städteplanerischen Vorhaben und die Bewertung der datenanalytischen Ergebnisse mit Hilfe der Kenntnis über die lokale Infrastruktur. Dieser „Realitätscheck“ bildet eine wertvolle Basis für die folgenden Planungsschritte im Projekt.
Die weiteren Schritte
Auf Basis der Bestandsanalyse folgt nun eine Potenzialanalyse zu Einsparmöglichkeiten etwa für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme. Ziel ist es, den Wärmebedarf zu senken und die Restmengen möglichst erneuerbar bereitzustellen. Aus den Ergebnissen werden dann ein Zielszenario und eine Wärmestrategie entwickelt. Wichtig dabei: In der kommunalen Wärmeplanung werden Aussagen zu einer Wärmeversorgung auf Quartiersebene, aber nicht für individuelle Gebäude, Gehöfte oder Privathäuser getroffen. So werden also zum Beispiel Gebiete gezeigt, die zentral über ein Wärmenetz, über ein Wasserstoffnetz oder dezentral über Anlagen in oder an Gebäuden, etwa durch eine Wärmepumpe oder einen Biomassekessel, versorgt werden könnten.
„Die Erkenntnisse aus den Fachdialogen bilden eine wichtige Grundlage und einen zentralen Baustein für die Szenarien- und Maßnahmenplanung im Projekt. Und wir führen weitere Gespräche mit den Unternehmen,“ so Ulrike Neumann, Nachhaltigkeitsmanagerin der Gemeinde. Die anschließend zu entwickelnden Szenarien und Maßnahmen müssen dabei technisch und wirtschaftlich auch realisierbar sein. Darin waren sich alle Beteiligten einig. Niklas Salzmann, Fachbereichsleiter Planung, Gemeindeentwicklung, Mobilität und Nachhaltigkeit konstatiert: „Wir sind dankbar für das Engagement der Unternehmer und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Gemeinsam können wir unsere Gemeinde zu einem Vorreiter in der nachhaltigen Wärmeversorgung machen“.
Ein Überblick zum Status zur KWP kann sich auf der Website der Gemeinde (Kommunale Wärmeplanung – Gemeinde Rommerskirchen) verschafft werden. Die Seite wird fortlaufend aktualisiert – so wurden dort auch bereits erste Zwischenergebnisse zur Bestandsanalyse hochgeladen.