Kommunale Wärmeplanung: Rommerskirchen stellt Weichen für klimaneutrale Zukunft
In Deutschland entfällt fast die Hälfte des Energiebedarfs auf die Bereitstellung von Wärme. Daher ist die Umsetzung der Wärme-wende – d.h. die Bereitstellung von Wärme durch erneuerbare Energien – von großer Bedeutung für den Klimaschutz und für das Er-reichen der Treibhausgasneutralität bis 2045. Auch Rommerskirchen steht vor der Herausforderung, die Wärmeversorgung im Gemeindegebiet nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten, wenn sie die Klimaschutzziele erreichen will.
Das war der maßgebliche Grund für Rommerskirchen, einen „Kommunalen Wärme-plan“ (KWP) in Auftrag zu geben. Ein wichtiger Baustein hin zur geplanten Klimaneutralität im Jahr 2045 sei eben dieser Kommunale Wärmeplan, so Bürgermeister Dr. Martin Mertens: „So können wir vor Ort eine Orientierung zu möglichen Technologieoptionen für die Zukunft zu bieten – und zwar allen Bürgerinnen und Bürgern in Rommerskirchen sowie den Unternehmen und Netzbetreibern. Das ist unser Ziel.“
Damit setzt Rommerskirchen seinen Weg in Richtung der Gestaltung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Wärmeversorgung fort. Schon bevor die Bundesregierung eine Verpflichtung zur Wärmeplanung für Kommunen in ganz Deutschland festlegte, hat die Gemeinde einen Förderantrag für die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung (KWP) eingereicht, der inzwischen genehmigt wurde. Der Wärmeplan soll als Grundlage für eine ganzheitliche Wärmewende in Rommerskirchen dienen. Die Gemeinde hat nach erfolgter Ausschreibung die SME Management GmbH aus Elsdorf mit der Umsetzung des Projekts beauftragt.
Die kommunale Wärmeplanung, zu 100 Prozent vom Bund gefördert, ist in mehrere Phasen aufgeteilt, die innerhalb eines Jahres durchlaufen werden sollen. Zunächst werden im Rahmen einer Bestandsanalyse Daten zum IST-Zustand wie z. B. aktuelle Wärmebedarfe oder Energieinfrastrukturen, einschließlich der in Rommerskirchen eingesetzten Energieträger, erhoben. Im Kontext einer anschließenden Potenzialanalyse werden Einsparmöglichkeiten etwa für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme untersucht.
Hierzu gehört auch die Erhebung von lokal verfügbaren Potenzialen erneuerbarer Energien. Aus den Ergebnissen werden dann ein Zielszenario und eine Wärmestrategie entwickelt. „Wichtig: die kommunale Wärmeplanung trifft Aussagen zu einer Wärmeversorgung für ganze Quartiere oder Stadtteile, nicht für einzelne Gebäude oder Privathäuser“, erläutert Niklas Salzmann, Fachbereichsleiter Planung, Gemeindeentwicklung, Mobilität und Nachhaltigkeit in Rommerskirchen. Sie zeigt also zum Beispiel Eignungsgebiete auf, die zentral über ein Wärmenetz, über ein Wasserstoffnetz oder dezentral über Anlagen in oder an Gebäuden, etwa eine Wärmepumpe oder einen Biomassekessel, versorgt werden können. „Der im Anschluss zu erarbeitenden Maßnahmenplan zeigt uns dann jene Transformationspfade auf, die einen Anreiz und eine Orientierung zur Umsetzung bieten“, ergänzt Ulrike Neumann, die Nachhaltigkeitsmanagerin in Rommerskirchen und Leiterin des Projekts seitens der Gemeinde.
Ein so herausforderndes Vorhaben wie die kommunale Wärmeplanung steht und fällt mit einer transparenten Kommunikation. Im ersten Schritt waren es die gut besuchten Energieinformationsabende, die die Gemeinde Anfang des Jahres gemeinsam mit Experten der Verbraucherzentrale NRW ausrichtete.
„Um eine möglichst breite Akzeptanz für das Vorhaben zu erreichen, werden sowohl die Menschen und Unternehmen in Rommerskirchen als auch unsere Politik regelmäßig über die (Zwischen-)Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung informiert“, betont Bürgermeister Mertens. Nur so schaffen wir es, möglichst viele Bewohnerinnen und Bewohner sowie Unternehmen mitzunehmen“, so Mertens weiter.
Die Gemeinde hat daher zum Thema „Kommunale Wärmeplanung“ unter anderem eine eigene Website mit Informationen rund um das Projekt erstellt. Sie kann unter: https://www.rommerskirchen.de/bauen-woh-nen-umwelt/energie-und-umwelt/kommu-nale-waermeplanung/ aufgerufen werden. Die Seite wird fortlaufend aktualisiert.
„Rommerskirchen ist auf dem Weg zu einer modernen und nachhaltigen Energieversorgung in der Region“, sagt Dr. Stefan Röder, geschäftsführender Gesellschafter der SME. „Um eine gesicherte nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung für private Haushalte sowie Unternehmen in Rommerskirchen zu gewährleisten, muss das Hauptaugenmerk auf diesen drei Aspekten liegen:
Klimaneutralität, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit – unter Einhaltung der gesetzten Klimaschutzziele.“