Insektenfreundliches Rommerskirchen – Blühwiesen nach Möglichkeit auch im Winter stehen lassen
Die Gemeinde Rommerskirchen wurde kürzlich mit der Auszeichnung „StadtGrün naturnah“ ausgezeichnet. Anlässlich dieses Termins machen Bürgermeister Dr. Martin Mertens und die Expertinnen Ulrike Sprenger und Katharina Janetta nun noch einmal auf die Bedeutung der Blühwiesen in der Gemeinde aufmerksam.
„Wir haben bewusst an den unterschiedlichsten Orten naturnahe Blühwiesen eingerichtet, um der heimischen Tier- und Pflanzenwelt ein Refugium zu bieten. Gerade Insekten fühlen sich hier sehr wohl und tragen zur notwendigen Artenvielfalt bei“ erklärt der Bürgermeister.
Ulrike Sprenger ergänzt: „Der Schutz der Tiere und Pflanzen geht uns alle an. Seit mehreren Jahren engagiere ich mich politisch für die Einrichtung von Blühwiesen und den Rückbau von Schotterflächen. Dabei muss man auch berücksichtigen, kommunale Grünflächen nur noch extensiv zu pflegen.
Was manch einer als „ungepflegt“ bezeichnen will, ist aber Absicht, um Insekten den notwendigen Lebensraum zu ermöglichen.“
Katharina Janetta führt aus: „Im Arbeitskreis Biodiversität haben wir uns intensiv mit der Tier- und Pflanzenwelt beschäftigt. Ganz wichtig ist, Blühwiesen oder Stauden über die Wintermonate stehen zu lassen, auch, wenn sie dann nicht mehr besonders schön sind, so erfüllen sie doch einen wichtigen Zweck. Die trockenen Stängel dienen vielen Insektenarten als sicheres Winterquartier. Insbesondere Wildbienen schätzen die Hohlräume als Schutz vor Wind und Kälte. Als Biologin weiß ich, dass auch Insektenlarven oder Insektenpuppen die langen Halme der verblühten Pflanzen benötigen, um über den Winter zu kommen. Insofern meine große Bitte an Sie persönlich: Lassen sie über den Winter ihre Wiesen oder die verblühten Stauden bis in den Frühling stehen. Manchmal reicht schon eine kleine „wilde Insel“ in Ihrem Garten, um die Artenvielfalt zu stärken.