Gemeinde kooperiert mit der IQ Ruhr bei Sprachkurse für geflüchtete Frauen
Angesicht steigender Flüchtlingszahlen steht in der öffentlichen Wahrnehmung bei vielen Kommunen derzeit die Frage nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten im Vordergrund.
Nicht weniger wichtig ist jedoch, was mit Blick auf diejenigen Flüchtlinge geschieht, die schon mehrere Jahre in Deutschland leben, bzw. eine realistische Bleibeperspektive haben. „Sprachkenntnisse sind die Basis für jedwede Integration“, sagt Fachbereichsleiterin Sadiye Mesci und hat jetzt hieraus die entsprechenden Konsequenzen gezogen.
Da es staatlicherseits zwei bis drei Jahre dauert, ehe Sprachkurse angeboten werden, hat sie nun selbst die Initiative ergriffen: „Wir haben nach einem Bildungsträger gesucht, der Deutschkurse für Geflüchtete gibt“, sagt Sadiye Mesci, die mit der IQ Ruhr fündig wurde. Mit dem in Hattingen ansässigen Unternehmen hat die Gemeinde im Oktober eine entsprechende Kooperation vereinbart.
Die IQ Ruhr, deren Geschäftsführer Björn Kurrek jetzt zu Gast im Rathaus war, ist seit 2005 ein erfolgreicher Anbieter von Qualifizierungen und Arbeitsmarktdienstleistungen.
Dazu gehört auch das Angebot zertifizierter Sprachkurse.
Mit dem Eingangstest, bei dem das womöglich bereits vorhandene Sprachniveau festgestellt wird, haben die Kurse diese Woche begonnen. Im Angebot sind Kurse sowohl für Männer als auch für Frauen. „Ich mache selbst Sicherheitstrainings für Motorradfahrer
und habe festgestellt, dass es einfacher und entspannter ist, solche Kurse getrennt abzuhalten“, sagt Sadiye Mesci. Hinzu kommt, dass bei den für Frauen bestimmten Sprachkursen auch deren Kinder mitkommen können.
Erstaunt zeigt sie sich angesichts des Eingangstests zweier früher dort bei der Staatsanwaltschaft tätigen Frauen aus Afghanistan, die bereits fließend Deutsch sprechen können.