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Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Anstel

20.11.2024 | Pressemitteilung

Seit mittlerweile 35 hält die Gemeinde Rommerskirchen die Zentrale Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertags im jährlichen Wechsel in der Regie der Schützenvereine und -bruderschaften ab. Angeregt hatte dies seinerzeit der im Jahr 2000 verstorbene Ortsvorsteher Willi Leuchten aus Ramrath. Diesmal fand das Gedenken am Ehrenmal an der Ansteler Schützenhalle statt, wo Bürgermeister Dr. Martin Mertens und Holger Hambloch, Brudermeister der St. Sebastianus- Bruderschaft Nettesheim-Butzheim, vor etwa 70 Besuchern die Gedenkreden hielten und anschließend gemeinsam einen Kranz niederlegten. Den musikalischen Part hatten die Ansteler Burgbläser unter Leitung von Peter Mahr übernommen. Ins Gedenken an die Toten der Kriege und der Gewaltherrschaft bezog Bürgermeister Dr. Martin Mertens auch die „Opfer von Terrorismus Extremismus, Antisemitismus und Rassimus in unserem Land“ ein. „Das Gedenken
an die Weltkriege ist nicht vergeblich. Es kann unseren Blick schärfen und uns helfen, eine Orientierung zu finden, die letztlich auf nichts anderes gerichtet sein kann, als zu einem gerechten und daher stabilen Frieden zu finden, der nicht einfach vom Himmel fällt, sondern von uns in aller Zähig-keit angestrebt werden muss.“

Für Mertens ist es „vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte bedrückend, ja beängstigend, dass die Zahl antisemitisch motivierter Straften in Deutschland bis Anfang Oktober gegenüber dem Vorjahr auf mehr als 3200 verdoppelt“ habe. „Dass Synagogen und jüdische Einrichtungen nicht erst seit dem Gaza-Krieg polizeilich geschützt werden müssen, ist ein Skandal, der gerade auch am Volkstrauertag angesprochen wer-den muss“, so der Bürgermeister. Antisemi-tischer Propaganda gelte es auch mit den Mitteln des Strafrechts energisch entgegenzutreten, was gleichermaßen für die Hetze gegen die Demokratie und den Rechtsstaat gelte.

Holger Hambloch würdigte das Vereinsleben, so etwa der Ansteler Bruderschaft, die „ein unverzichtbarer Teil des gesellschaftlichen Lebens“ Die Vereine seien „die DNA unserer dörflichen Struktur hier in Rommerskirchen“, so Hambloch. Daher sei es „umso wichtiger, dass wir diese Traditionen und Strukturen erhalten und stärken.“

Hambloch plädierte für Toleranz zwischen den Religionen und sprach sich für die Abkehr von populistischen Parolen ebenso aus, wie gegen „die gezielte Agitation für die Spaltung unserer Gesellschaft“. Er zeigte sich überzeugt: „Nur so können wir eine Gesellschaft aufbauen, die Vertrauen schafft und Zusammenhalt fördert. „Wahrheit, Ehrlichkeit und Transparenz sind die Grundpfeiler für ein gemeinsames, menschliches Fundament“, betonte Hambloch. Dazu gehöre auch „der Mut, eigene Überzeugungen zu hinterfragen, wenn neue Erkenntnisse sie infrage stellen“, so der Brudermeister.