Bürgermeister Martin Mertens kritisiert das schon ab 1. Dezember drohendende Aus für die Notfallversorgung in Grevenbroich
Bereits ab Sonntag, 1. Dezember, soll die Notaufnahme des St. Elisabeth-Krankenhauses in Grevenbroich abends nicht mehr vom Rettungsdienst angefahren werden. Hierfür wird ein Personalengpass geltend gemacht.
Bürgermeister Dr. Martin Mertens mag dies ebenso wenig glauben wie sein Grevenbroicher Kollege Klaus Krützen: „Es drängt sich der Verdacht nach einer Salamitaktik auf, mit der Geschäftsführung und Gesellschafter angesichts des nichts zuletzt dank des Engagements von engagierten Bürgerinnen und Bürgern wie Jenny Goergens und Michael Schnabel und ihren Unterstützern wachsenden Bürgerprotests vollendete Tatsachen schaffen will“, kommentiert Martin Mertens die Entscheidung.
Noch Anfang des Monats habe Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bekundet, dass die Notfallversorgung in Grevenbroich bis zur vollständigen Umsetzung alternativer Lösungen auf dem aktuellen Niveau beibehalten werden solle, verweist Mertens auf ein Schreiben des Landrats an den Grevenbroicher Bürgermeister Klaus Krützen.
Der Rat der Gemeinde Rommerskirchen hatte noch vergangene Woche ebenso einstimmig gefordert, dass die Notfallversorgung keinesfalls verschlechtert werden dürfe.
Nun sehe die Situation plötzlich anders aus, was Mertens stark kritisiert. Besonders verärgert zeigte sich der Bürgermeister, von dieser Änderung erneut aus der Zeitung zu erfahren. „Wenn man eine Situation schon so dramatisch werden lässt, dann wäre es wenigstens anständig, transparent und ehrlich gewesen, sich direkt an die betroffenen Kommunen zu wenden. Zumindest einmal per E-Mail“ so Mertens.
„Man gewinnt zunehmend den Eindruck, es solle auf Gedeih und Verderb die Notaufnahme in Grevenbroich geschlossen und das Krankenhaus auf schleichendem Wege demontiert werden“, so der Bürgermeister.
Mit einem vermeintlichen Personalmangel sei schon 2021 die Schließung der Geburtshilfe in Grevenbroich begründet worden, verweisen Mertens und Krützen auf das vom Rhein-Kreis Neuss in solchen Fällen praktizierte Verfahren.
Sein weiteres Vorgehen will Mertens mit seinen Bürgermeisterkollegen und den engagierten Bürgerinnen und Bürgern um Jenny Goergens und Michael Schnabel abstimmen.