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Aktionsbündnis Insekten

Was ist das Aktionsbündnis Insekten?

Das Aktionsbündnis für Insekten (ABI) ist ein Zusammenschluss von Kommunen und Verbänden im Rhein-Kreis Neuss, in dem auch die Gemeinde Rommerskirchen Mitgliede ist. Seit der Gründung im Jahr 2019 wird es fachlich begleitet und dient der Wissensvermittlung und dem gemeinsamen Erfahrungsaustausch unter den Kommunen, um Maßnahmen für den Insektenschutz im Kreisgebiet anzustoßen und umzusetzen. Ziel des Bündnisses ist es, dem gegenwärtigen Insektensterben entgegenzuwirken. Es werden Wege gesucht, die Insektenvielfalt und Insektenvorkommen zu fördern und zu entwickeln. Bei Ortsterminen und in gemeinsamen Workshops werden die unterschiedlichen Maßnahmen in den einzelnen Kommunen vorgestellt, um gegenseitig voneinander zu lernen und Projekte öffentlichkeitswirksam umzusetzen.

 

Was tut die Gemeinde?

Die Gemeinde Rommerskirchen setzt sich auf vielfältige Art und Weise für den Schutz von Insekten im Gemeindegebiet ein.

  • Blühflächen: Umwandlung alter Wirtschaftswege in Blühstreifen; Blumenwiesen Friedhof Oekoven, Friedhof am Teebaum und im Freundschaftspark
  • Biotopvernetzung
  • Entsiegelung von Flächen / Rückbau von Schotterflächen: Staudenbepflanzung Kreisverkehr am CAP; Begrünung Schulhöfe
  • Stehendes und liegendes Totholz, z. B. am strategischen Bahndamm
  • „Spontane Wildfläche“ am Rathaus
  • Bienenfutterautomat im Freundschaftspark
  • Begrünung P+R Parkplatz Bahnhof
  • Gartenwettbewerb

 

Kontakt

Tiefbauamt

Adresse
Rathaus
Bahnstr. 51
41569 Rommerskirchen

 

Was kann ich tun?

Egal ob (Vor-) Garten oder Balkon – jede*r Einzelne kann den Insekten einen geeigneten Lebensraum schaffen, um die Bestände zu erhalten und zu fördern. Darunter fallen auch einfache Maßnahmen wie das Anlegen eines Totholzhaufens, das Anpflanzen von heimischen (Wild-) Pflanzen und der Verzicht auf chemische Pestizide.

Informationen und Tipps finden Sie unter:

BUND – Insektenfreundlicher Garten

NABU – So locken wir Insekten in den Garten

Lebensraum für Insekten

Insekten benötigen geeignete Habitate und Habitatqualitäten, um ihren Lebenszyklus durchlaufen zu können und sich zu reproduzieren. Mit der Anlage von Blühflächen, Wegerainen, Hecken und Ackerrandstreifen, sowie Beeten und bepflanzten Baumscheiben, oder auch mit der Errichtung von Lehmhügeln, offenen Sandflächen, Totholzhaufen und Insektenhotels können solche Habitate geschaffen werden. Diese Maßnahmen und neuen Landschaftsstrukturen werden im Rahmen des Aktionsbündnisses im Kreisgebiet erstellt und ermöglichen den Insekten einen Lebensraum.

 

Die Gefahr des Insektensterbens

In Deutschland sind etwa 33.000 verschiedene Insektenarten bekannt. Schon ab Mitte des letzten Jahrhunderts, aber verstärkt seit den 1970er Jahren, sind gravierende Rückgänge der Arten- und Individuenzahlen zu beobachten. Hauptursache für das Artensterben und den massiven Rückgang der Individuen sind drei Faktoren: Der Landschaftsstrukturwandel, der Einsatz von Pflanzenschutzmittel und die überhöhten Nährstoffeinträge.

Insekten sind allerdings von großer Relevanz für Mensch und Natur. Sie leisten einen erheblichen Beitrag zur Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen und bilden einen wichtigen Bestandteil in der Nahrungskette, unter anderem als Nahrungsgrundlage für Singvögel. Einer Studie des Entomologischen Vereins Krefeld e.V. zufolge ist die Biomasse von Insekten in Naturschutzgebieten in 27 Jahren um 75 % zurückgegangen. Diese massiven Bestandsrückgänge bleiben nicht nur ohne Folgen für die Funktionalität unserer Ökosysteme. Sie gefährden durch das auftretende Bestäuberdefizit auch unsere Nahrungsmittelproduktion. Fachautor*innen sehen das Artensterben als eine gleichbedeutende Herausforderung wie den Klimawandel an.

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, den Insekten wieder einen geeigneten Lebensraum zu schaffen, Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen und die Bestände zu erhalten und zu fördern. Neben den Maßnahmen aus kommunaler Hand kann auch jeder und jede Einzelne mit der Gestaltung von begrünten, artenreichen Gärten und Vorgärten einen Beitrag dazu leisten.