14. Winterausstellung begann mit Vernissage – 14 Künstlerinnen und ein Künstler stellen im Rathaus aus
Selbst die leidige Pandemie hatte vor drei Jahren für keinen Einschnitt sorgen können: Seit ihrer Premiere 2010 ist die Winterausstellung eine Konstante im örtlichen Kulturbetrieb schlechthin. Zum 14. Mal startete sie jetzt im Rathaus und wird knapp zweieinhalb Monate lang bis zum 2. Februar 2024 während der Dienstzeiten des Rathauses zu sehen sein. Nicole Musiol, Fachbereichsleiterin Kultur im Rathaus, zeigte sich nicht allein beeindruckt von der Zahl der 15 Mitwirkenden – immerhin drei mehr als zuletzt -, sondern auch von der überaus großen Besucherresonanz, auf die die Vernissage diesmal gestoßen ist.
Den musikalischen Part der Winterausstellung hatte mit der Rommerskirchenerin Charlotte Söntgerath eine der begabtesten Nachwuchsmusikerinnen der Region übernommen.
Die Saxophonistin überzeugte mit einigen Swing/Jazz-Evergreens und wurde mit großem Beifall bedacht. Kennzeichnend für die Winterausstellung ist, dass sie neben ausgebildeten Kunstschaffenden auch Hobbykünstler zum Zuge kommen lässt – und darüber hinaus offen ist für Neuzugänge. Erstmals im Ausstellerkreis vertreten sind Owaja Recker-Geschke, Heike Schröder, Irmhild Schumann und Natalia Mans. Letztere hat erst während des Corona-Lockdowns ihr Talent zum Malen entdeckt, wobei sie bunte Farben favorisiert, die sie nicht zuletzt für Landschaftsbilder nutzt. Heike Schröder dürfte die einzige Malerin sein, die aktuell bei zwei Ausstellungen vertreten ist: Abgesehen vom Rathaus präsentiert sie ihre mit feinsten Künstleracrylfarben hergestellten Bilder auf Leinwand derzeit auch im Restaurant „Laternchen“ in Köln. Irmhild Schumann zeichnet und malt seit ihrer Kindheit gern. Vor 20 Jahren begann sie, sich systematisch mit den nötigen Techniken zu beschäftigen und hat seit 2005 an etlichen Gemeinschaftsausstellungen teilgenommen, zuletzt insbesondere solchen des Kunstvereins Bayer Dormagen in Knechtsteden.
Von Beginn an mit dabei sind Annu Koistinen, die seit mehr als vier Jahrzehnten als frei schaffende Künstlerin ein fester Begriff über die Region hinaus ist.
Ähnlich ist es bei Martha Reiter, die mit dem Kunstsommer in „Reiters Scheune“ ein Stück Kunstgeschichte der Region geschrieben hat.
„Durch Kunst kann oft zum Ausdruck gebracht werden, was man mit Worte nicht vermitteln kann. Der Fantasie und Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt“, sagte Bürgermeister Dr. Martin Mertens. Kunst sei, „die stärkste Form von Individualismus, welche die Welt kennt“, zitierte er Oscar Wilde.
„Kunst kann und will die Menschen verbinden. Denn sie spricht nicht nur eine bestimmte Zielgruppe an, sondern jeden, der sich ihr öffnet. Und dabei ist es ganz egal, wo jemand herkommt und welche Sprache er spricht. Das ist eine große Chance in einer Zeit, in der die Gesell-schaft immer heterogener wird und wir den verschiedensten Einflüssen aus aller Herren Länder ausgesetzt sind“, so Mertens weiter.
Eine informative Kurzeinführung in die ausgestellten Werke bot auch diesmal die Kunsthistorikern Gabriele Bundrock-Hill.