Schützen leiden unter explodierenden Kosten und vermehrten Auflagen – Die Resonanz der Schützenfeste 2023 entsprach wieder der „Vor-Corona-Zeit“
Der Alltag hat die Schützen in der Gemeinde wieder: So könnte das Fazit der kürzlich zu Ende gegangenen Saison lauten, die erste, die seit 2019 ohne jedwede Corona-Einschränkungen gefeiert werden konnte. „Die Leute feiern wieder gern“, sagt Matthias Schlömer, bis 2021 mehr als 30 Jahre lang Präsident der St. Sebastianus-Bruderschaft Frixheim und „Präsident der Präsidentenrunde“, in der sich die Chefs der jeweils sechs Schützenbruderschaften und – vereine in der Gemeinde regelmäßig zum Meinungsaustausch treffen. Was zunächst überaus erfreulich klingt, Ist aus Schlömers Sicht jedoch nur die eine Seite der Medaille. Deren andere vermittelt ein wesentlich negativeres Bild: „Es wird immer schlimmer und es wird immer weiter draufgesattelt“, macht Matthias Schlömer seinen Unmut über galoppierende Kosten und immer rigidere staatliche Auflagen Luft. „Schausteller, Musiker und Zeltwirte drücken einen förmlich an die Wand. Die Kosten im Griff zu haben und dennoch feiern zu können, wird immer dramatischer“, beschreibt er die Situation – nicht allein für die Frixheimer Bruderschaft, der er nach wie vor eng verbunden ist. Hinzu kämen staatlicherseits immer neue Auflagen. „Es ist sehr erschreckend, dass die Hürden immer größer werden“, betont der erfahrene Ehrenamtler, der das Schützenwesen geradezu „an der Kante des Abgrunds“ sieht. Matthias Schlömer verweist auf eine Sondersitzung des Bezirksverbands Nettesheim im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, die zu diesen Themen anberaumt wurde. „Die Schützen müssen sich an einen Tisch setzen und versuchen, die Probleme miteinander zu lösen“, sagt erauch mit Blick auf die Gemeinde Rommerskirchen. Gerade der Zusammenhalt unter den Vereinen sei in der zurückliegenden Saison wieder stärker geworden, so seine Beobachtung: „Die gegenseitigen Besuche bei den Schützenfesten haben wieder zugenommen.“ Das Positive mag Matthias Schlömer gleichwohl nicht unter den Tisch fallen lassen: In Frixheim seien die Veranstaltungen am ersten Juli-Wochenende „sehr gut besucht“ gewesen. „Die Leute wollen feiern, insbesondere auch die Jugendlichen“. Dirk Fetten, Präsident des Bürgervereins Rommerskirchen, dem größten Schützenverein der Gemeinde, pflichtet Schlömer in mancher Hinsicht bei: „Die Musikkosten sind jenseits von Gut und Böse, und die Gema schlägt dann noch einmal richtig zu.“ Mit Blick auf gestiegene staatliche Auflagen für Schützen – und Volksfeste, geht es aus
seiner Sicht jedoch „noch halbwegs.“ Für Dirk Fetten jedenfalls „passt die Zusammenarbeit mit den Behörden in Rommerskirchen
recht gut.“ Bei mehrtägigen Veranstaltungen sei der Lärmschutz unvermeidlicherweise ein Problem. Dieses habe sich aber für den Bürgerverein durch den 2022 vollzogenen Umzug auf den neuen Dorf- und Festplatz deutlich verkleinert. „Es ist nicht mehr so dramatisch wie in der Dorfmitte“, so Fetten. „Grundsätzlich sind wir mit dem Ablauf des Fests zufrieden gewesen, auch mit dem
Umzug auf unserem Platz. Zu optimieren gibt es natürlich immer noch was “, lautet sein Fazit.