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Donizettis „Liebestrank“ begeistert Publikum im Kreiskulturzentrum- Ex-Bürgermeister Albert Glöckner erstmals auf Opernbühne

Rommerskirchen, den 12.08.2022

Wem bislang der Zugang zur italie-nischen Oper gefehlt haben sollte, dem konnte jetzt im Kreiskulturzentrum geholfen werden – womöglich sogar nachhaltig: Gut anderthalb Stunden lang dauerte die Aufführung der Oper „L´elisir d´amore“ (Der Liebes-trank) von Gaetano Donizetti, die anschließend mit lang anhaltendem Beifall und stehenden Ovationen des gut 130-köpfigen Publikums quittiert wurde.
Bei der „Oper im Espresso-Format“ wurde eine eigens für das Projekt „Music-to-go“ arrangierte Kurzfassung von Raphael D. Thöne aufgeführt. Ein von Alexander Steinitz dirigiertes Streichquartett sowie fünf Opernsänger und – sängerinnen präsentierten die beliebten Stücke der 1832 uraufgeführten Oper.
Die Gesamtleitung lag bei Desirée Brodka, die sowohl die „Espresso-Oper“ als auch das Projekt „Music-to-go e.V.“ initiiert hat.
Zudem fungierte sie an diesem Abend als Moderatorin (sonst singt die Sopranistin ebenfalls den Part der Adina) und machte das Publikum mit der sich allein aus den in italienischer Sprache gesungenen Liedern nur schwer erschließenden Handlung vertraut. Für die Felice Romani verantwortlich zeich-net, der sich für sein eigenes Libretto auf das eines Kollegen für eine andere Oper stützte.
Alles beginnt damit, dass sich der junge Bauer Nemorino in die schöne und reiche Gutsbesitzerin Adina verliebt, die – ganz standesgemäß – jedoch nichts von ihm wis-sen will. Ausgerechnet Adina jedoch liest den Landleuten in einer Arbeitspause die Geschichte von Tristan und Isolde vor, die durch einen Liebestrank verbunden sind.
Nemorino ist von der Geschichte wie der Vorleserin ungemein beeindruckt, und so nimmt der vertrackte Plot seinen umwegreichen Lauf zum hart erkämpften Happy End. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der ungemein pompös auftretende Quacksalber Dulcamara, der dem schmachtenden Nemorino eine simple Flasche Wein als Liebestrank verkauft.
Auf seinem an Fallstricken reichen Weg zur geliebten Adina gelingt es Nemorino auch den zunächst schon kurz vor der Hochzeit mit ihr stehenden Rivalen Belcore auszustechen. Wie es das Schicksal in Gestalt des Librettisten will, wird Nemorino durch eine Erbschaft reich, ehe er seine Adina erobert hat, die ihn eingangs noch als Trottel verspottete.
Begeistert vom Stück und seiner Aufnahme durch das Publikum zeigten sich auch Nicole Musiol, Leiterin des Kulturamts im Rommerskirchener Rathaus, sowie Dr. Kathrin Wappenschmidt, die Leiterin des Kreiskulturzentrums, deren Kooperation die Aufführung ermöglichte. „Ich bin positiv überrascht, dass so viele Besucherinnen und Besucher hierher gekommen sind“, sagt Nicole Musiol. „Ich kann mir gut vorstellen, dass durch diese Aufführung nicht wenige zu regelrechten Opern-
Fans werden könnten“, so die Kulturamtsleiterin, die sich durchaus weitere Kooperationen dieser Art mit dem Kreiskulturzentrum vorstellen kann.
Auch die Interaktion zwischen den Sängerinnen und Sängern auf der Bühne sowie dem Publikum funktionierte bestens – und verhalf dem früheren Bürgermeister Albert Glöckner unversehens zu seinem ersten Auftritt auf einer Opernbühne: Der dauerte zwar nur gut eine Minute, gleichwohl vermochte Glöckner auch im Outfit eines italienischen Notars des 19. Jahrhunderts zu überzeugen – singen musste er bei seiner Premiere freilich nicht.